Tania's Familie

 

Über Tania's Familie haben wir nun schon verschiedentlich berichtet. Es wird Zeit, euch die Familienmitglieder einzeln zu beschreiben. Tania - eine Frau wie viele Mütter - kämpft mit ihren Kindern ums Üerleben. Ihr Leben ist aus der westlichen Sichtweise relativ unvorteilhaft verlaufen. Ein Frauenschiksal von Tausenden.

Mutter und Tochter
Mutter und Tochter

Tania wird 41 und Masha ihre kleinste Tochter gerade 3 Jahre alt. Vor 10 Jahren findet Mama Tania eine Arbeitsstelle bei der "Posta Moldovei". Sie bekommt keine grosse Ausbildung zur Posteriza, entsprechend klein ist ihr Lohn, welcher ihr alle 14 Tage ausbezahlt wird. Zu dieser Zeit ist sie mit ihren vier Knaben nach Chisinau gekommen mit ihren vier Knaben und wollte möglichst nahe beim Arbeitsplatz wohnen um Kosten für den öffentlichen Verkehr einzusparen. Aber ihr Salär betrug damals bloss 40 Sfr. Damit konnte sie nicht einmal das tägliche Brot kaufen um die hungrigen Knabenmäulchen satt zu bekommen. An sich selber zu denken schon gar nicht.

Ihr Aufenthalt damals in Chisinau war illegal weil sie die Familienpapiere im Herkunftsdorf beliess. Damit zahlte sie als Wochenaufenthalterin in Chisinau keine Steuern - wie die meisten Menschen in Moldaiwen - aber sie hatte eben auch keine Rechte. Also auch keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung oder Kindergeld.

Zu dieser Zeit fanden wir die Familie in ausserordentlichen Schwierigkeiten und nahmen uns ihrer an. Tania's Haus am Stadtrand beschreibt unsere damaligen Bemühungen, ihr aus einem Warendepot eine kleine 2-Zimmerwohnung zu bauen.

Vor fünf jahren heiratete Tania noch einmal. Ihre Familie war jetzt wieder komplett. Das hat sie ermutigt ganz mit ihrem Mann zu sein und verzichtete von nun an auf die Unterstützung durch RHB-Schweiz. Aus dieser ehelichen Verbindung erfüllte sich Tania's Wunschtraum nach einer Tochter: MASHA!

Masha
Masha

Ich bin Masha (3)

 

Seit diesem Frühjahr gehe ich zum Kindergarten im Quartier. Das hat mir am Anfang gar nicht gefallen. Die Leiterinnen und die Kinder wollten mich überhaupt nicht verstehen. Manchmal setze ich mich auf den Fussboden und weine so lautstark, dass alle sich fürchteten. Aber niemand versteht, dass ich einfach nur nach Hause gehen will. Ich habe es allen gezeigt wer lauter schreien kann. Man hat mich doch nach Hause gebracht. Zu Hause ist es schöner. Meine Brüder hüten mich. Die sollten oft die Schule versäumen wegen mir. Bruder Robert aber sagt, ich muss zum Kindergarten um zu lernen. Auch meine Brüder sollen die Schule besuchen.  Hmmmm... Es gefällt mir jetzt schon viel besser im Kindergarten.

Mihai (15)

 

Ich bin der Zweitälteste unter meinen Geschwistern und ich liebe es meine "Ruhe" zu haben. Zur Schule mag ich nicht wirklich. In den meisten Schulfächern bekomme ich nur mittlere Noten. In Russisch und Rumänisch kann ich mich mündlich gut ausdrücken. Das Schreiben ist schwerer, besonders die kyrillische Schrift. Malen tue ich gerne. Ich liebe den Fussball und spiele manchmal bei Gruppen im Quartier. Kulinarische Köstlichkeiten sind mir fremd. Ich liebe Kartoffeln, Karotten, Knoblauch, gebratene Zwibeln und Eier. Bratöl bringt mich zum Erbrechen, das liebe ich nicht. Ärger zwischen Menschen kenne ich kaum. Meine Denkabläufe sind langsamer als die meiner Kameraden. Mutter sagt, ich sei bei der Geburt zu wenig mit Sauerstoff versorgt worden.

Ioan (13)

 

Ich bin Ioan. Wie meine Brüder, so bin ich auch der Meinung, dass die Schule langweilig und geradezu unnötig ist. Ich mag meine Lehrerin nicht. Sie mich aber auch nicht. In Russisch habe ich ganz schlechte Noten 2-5. In Rumänisch bringe ich es maximal auf Not 7. Ich glaube, dass die Lehrerin uns nicht mag, weil unsere Familie arm ist. Sport - vor allem Krafttraining mache ich sehr gerne und übe oft an unserem Wäschetrockner im Garten zu Hause. Ich liebe Pizza's, Kartoffeln, Gurken, Tomaten, und Hühnerfleisch. Eier mag ich nicht mehr so wie früher. Etwas nicht zu essen fällt mir gar nicht ein. Ordnung zu halten ist nicht meine Stärke, aber ich lerne es noch. Es fällt uns allen schwer weil unsere Wohnung nur 30 m2 gross ist. Das braucht Disziplin.

 

Dionis (12)

 

Ich bin der Jüngste aller Knaben und und besuche die Basisschule in Chisinau. Mein Schulweg dauert  45 Min. Ich gehe nicht gerne zur Schule. Das Lernen macht mir Mühe. Meine Interessen liegen beim Fussball. Wenn ich die Möglichkeit hätte, möchte ich gerne Profifussballer werden. Mein Lieblingsessen sind die Pizza's. Die schönsten Momente am Tag sind die Gespräche mit einem Mädchen aus der Nachbarschaft. Wir haben uns viel zu erzählen. Masa, meine jüngste Schwester mag mich auch gut. Wenn Mama nicht zu Hause ist, passe ich auf sie auf. 

Bruder Robert und Schwester Natalia lernen mich, wie sich Jungs pflegen und Ordnung haben sollen. Dreimal pro Woche bin ich in der RHB-Zentrale und darf dort Mitarbeiten.

Bunica Migic mit Robert Zysset
RHB Hilfswerk Schweiz in Moldawien
v.l.n.r. Tabita, Serghei, Tanzi, Laura
Unsere Missionare am Nistru, Republica Moldova
Menschen in verschiedenen Landesteilen von Moldawien
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